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DIE ERGEBNISSE

VorAB will gemeinsam mit den Menschen in der Region Wissen schaffen und Impulse für eine nachhaltige Regionalentwicklung geben.

Hier präsentieren wir Ihnen erste wissenschaftliche und praxisbezogene Projektergebnisse.

Foto: Knut Sturm

Forschen unter Corona-Bedingungen ist eine schwierige Angelegenheit – der Kontakt zur Projektregion kann nur vom Schreibtisch aus hergestellt werden. Es fehlt ihm an Leben und Praxisbezug.


So basieren auch die Erkenntnisse des ersten Projektjahres schwerpunktmäßig auf Literaturstudien, Desktoprecherchen und daraus gezogene Analysen über die Region. Diese wurden von den Forschenden im VorAB Text Nr. 1 „Regionale Verhältnisse – in Zeiten von Corona“ gebündelt.


Die wichtigsten Erkenntnisse stellen wir Ihnen im Folgenden vor.

ZENTRALE ERKENNTNISSE DES ERSTEN JAHRES

Bezogen auf die „Region Lübeck“:

  • Die Region, wie sie im „Entwicklungskonzept Region Lübeck“von 2003 beschrieben und definiert wurde, ist als Anspruch in die Regionalplanungen eingeflossen. Doch findet bis heute regionale Zusammenarbeit nur punktuell statt, institutionelle Strukturen hierfür sind eher schwach ausgeprägt.
  • Deshalb ist es wichtig, regionale Zusammenarbeit nicht nur anhand abstrakter (politischer) Konzepte, sondern vor allem akteursbezogen, auf der Ebene praktischer Kooperationen und Beziehungen, zu betrachten.

Bezogen auf die regionale Waldwirtschaft:

  • Ebenso wie auf Bundesebene ist auch die regionale Waldwirtschaft von eher konventioneller Ausrichtung und Prägung.  
  • Gleichwohl gibt es innovative Ansätze, die einen besonderen Zugang zu Nachhaltigkeits- und Fairness-Perspektiven eröffnen und zusammengebrochene Strukturen der Holzverarbeitung neu beleben wollen. Diese Ansätze sind in der Minderheit, sind jedoch in Kooperationsfragen mit eher konventionell wirtschaftenden Akteur*innen gut vernetzt.

Bezogen auf die regionale Energiewirtschaft:

  • Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern weit fortgeschritten, jedoch mit zahlreichen Flächennutzungskonflikten verbunden. Insbesondere der Ausbau der Windenergie braucht viel Fläche; dezentrale Bürgerenergien bieten hier Alternativen.
  • Suffizienzziele spielen den ersten Eindrücken zufolge bislang eine untergeordnete Rolle. Sie könnten sich jedoch mit Blick auf faire Stadt-Land-Beziehungen als bedeutsam erweisen.

Bezogen auf die regionale Landwirtschaft:

  • Die Anteile ökologischen Landbaus sind im Wachstum begriffen und es finden sich viele innovative Ansätze hinsichtlich Fairness und Nachhaltigkeit. Es gibt zunehmend Betriebe, die multifunktional aufgestellt sind und vermehrt u.a. auch kulturelle, Bildungs- und Inklusionsaktivitäten anbieten.
  • Es zeigt sich auch, dass der Ausbau des ökologischen Landbaus in den Kreisen und Landkreisen sehr unterschiedlich verläuft und insgesamt langsamer ist als im Bundesdurchschnitt.

Bezogen auf innovative („avantgardistische“) Akteur*innen

  • Den Bewirtschaftungsansätzen der recherchierten Akteur*innen, die wir als „avantgardistisch“ eingestuft haben, liegt eine mehr oder weniger explizierte Gemeinwohlorientierung zugrunde, bei der die regionale Wertschöpfung eine erhebliche Rolle spielt.
  • Die Recherche verweist auf vielfältige Besitzverhältnisse und Organisationsformen der Akteur*innen, bei denen Vernetzung und Kooperationen eine große Bedeutung zufällt. Viele arbeiten beteiligungs- und gemeinschaftsorientiert und eröffnen darüber Räume, in denen neue Formen des kollaborativen, integrativen Wirtschaftens ausgehandelt, erprobt und praktiziert werden können.

Eine erste Konstellationsanalyse der regionalen Stadt-Land-Beziehungen:

Eine Status-Quo Konstellation der regionalen Verhältnisse verweist auf verschiedene Probleme bei der Etablierung „fairer und resilienter Stadt-Land-Beziehungen“ (FuR S-L-B).

Sie werden in der Kartierung als (teils konflikthafte) Beziehungen dargestellt und auf die im Projektfokus stehenden Ebenen von Demokratie, Gerechtigkeit und Bewertung bezogen.

Die Konstellationsanalyse und die Kartierung werden im Projektverlauf weiter angepasst und aktualisiert.

Diese ersten Analysen verweisen bereits auf mögliche strategische Ansatzpunkte für die Gestaltung fairer und resilienter Stadt-Land-Beziehungen, die ebenfalls grafisch dargestellt werden können:

Umfassende Ausführungen zu den hier knapp dargestellten Projekterkenntnissen finden Sie im VorAB Text Nr. 1 „Regionale Verhältnisse – in Zeiten von Corona“.

Weitere Ergebnisse werden im Projektverlauf veröffentlicht.

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